Die Hauptaufgabe des Darms ist die Verdauung, also die Zerkleinerung und Aufspaltung von Speisen und Lebensmittel. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, wird schon vorher in Mund und Magen durch das Kauen, die Enzyme im Speichel und die Reaktion mit Magensäure vor verdaut und in kleinere Bausteine zerlegt.
Der Dünndarm
Der Speisebrei wird im Magen-Darm-Trakt in seine einzelnen Bestandteile, wie Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralien und Vitamine aufgespalten, die über die Darmschleimhaut resorbiert werden. Das heißt, die einzelnen Bausteine werden, um in die verschiedenen Organe zu gelangen, durch die Darmwand an das Blut abgegeben. Verantwortlich ist dafür vor allem der Dünndarm, der aus Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum) besteht. Im Dünndarm wird der mit Magensäure versetzte Speisebrei, durch basische Enzyme neutralisiert, um die Dünndarmschleimhaut zu schützen.
Der Dickdarm
Weiter geht es zum Dickdarm, über eine kleine Klappe, die Bauhin-Klappe. Sie verschließt den Dickdarm und sollte nur in eine Richtung geöffnet werden: vom Dünndarm zum Dickdarm. Die Aufgabe des Dickdarms ist es nun, den recht flüssigen Speisebrei aus dem Dünndarm wieder einzudicken, indem er ihm das Wasser entzieht. Außerdem werden noch Ballaststoffe weiter verstoffwechselt und Schleimstoffe hinzugegeben, um den Stuhl gleitfähiger zu machen.
Das Mikrobiom, die Darmflora Im Dickdarm leben viele hunderte Bakterien. Die sogenannte Darmflora, oder auch Mikrobiom genannt. Sie helfen dem Dickdarm seine oben beschriebenen Aufgaben zu erledigen, in dem sie mit krankheitserregenden Keimen um Nährstoffe und einen Platz auf der Schleimhaut konkurrieren. Das bedeutet, jeder Platz auf der Schleimhaut, der von guten Bakterien besetzt ist, bietet schlechten Keimen keinen Raum sich anzusiedeln und sich zu vermehren. Die Darmbakterien dienen aber auch der Ernährung der Darmschleimhautzellen, und synthetisieren wichtige Vitamine, wie Vitamin K und verschiedene B-Vitamine. Außerdem stimulieren sie das darmeigene Immunsystem und sorgen für ein saures Milieu im Dickdarm.
Aufgaben des Darms:
Verdauung von Nahrung und Aufnahme von Nährstoffen
Ausscheidung von Nahrungsresten
Transport des Nahrungsbei
Immunsystem: Abwehr von krankmachenden Keimen und Bildung des darmeigenen Immunsystems (GALT)
Bildung von Vitaminen und Botenstoffen
Damit der Darm all diese Aufgaben erfüllen kann braucht er also eine intakte Darmschleimhaut. Durch Infektionen, Medikamente, Antibiotika, falsche Ernährung oder Stress, kann das Mikrobiom gestört und die Darmschleimhaut so geschädigt werden, dass er diese Aufgaben nicht mehr ordentlich erfüllen kann.
Eine gestörte Darmflora ( Dysbiose), Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, chronische Infekte, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Autoimmunerkrankungen, u.v.m können so als Folge einer geschädigten Darmschleimhaut auftreten.
Darmtherapie
Um den Darm wieder in seine volle Kraft zu bekommen, kann eine Darmtherapie nötig sein.
Bei einer Darmstherapie wird abhängig vom Befund, die Darmflora und die Darmschleimhaut so wieder aufgebaut, dass sie ihre vielfältigen Aufgaben wieder erfüllen können. Als unterstützende Maßnahmen setzte ich dazu die Akupunktur und die Osteopathie mit ein. Die Dauer einer Darmtherapie ist auch hier wieder abhängig vom Befund und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Oft führen die Maßnahmen aber schon nach kurzer Zeit zur allgemeinen Besserung der Symptome und zu mehr Wohlbefinden.